Berichtspflicht beim Lieferkettengesetz
Berichtspflicht beim Lieferkettengesetz
Das Reporting für die Unternehmens-Kommunikation nutzen
Corporate Culture & Citizenship
Kriterien für Environment, Social Responsibility und Governance sind nicht einfach nur Filter des Kapitalmarktes. ESG ist das Label des »guten« Unternehmens schlechthin. Mittels scharfer Regulierungen wird ESG zum Mainstream: nicht nur bei Investoren, sondern auch bei Kunden, Mitarbeitern, Zulieferern und Partnern. Was heißt das für Unternehmen, und wie können sie in Zeiten von politischen Konflikten und Moralisierung in der Öffentlichkeit richtig kommunizieren?
Wir denken ESG über den Kapitalmarkt hinaus: Mehr Nachhaltigkeit, zeitgemäße CSR und Good Corporate Governance.
Zuerst formulierten Investoren und Finanzdienstleister ESG-Kriterien, nicht Politiker. Sie sollen Anlegern transparent machen, wie sehr ein Unternehmen als »gut« gelten kann.
Nationale Gesetzgeber und insbesondere die EU vereinheitlichen die ESG-Standards. Mittlerweile gibt es eine starke und weit über den Kapitalmarkt hinausreichende Medienberichterstattung.
ESG findet in der Öffentlichkeit immer größere Resonanz: Die zunehmend an Werten wie Nachhaltigkeit, rechtmäßigem und ethischem Verhalten sowie sozialer Verantwortlichkeit interessiert.
Diese Trends machen auch vor den Vorstellungen des Unternehmertums nicht halt.
ESG ist ein Wertmaßstab nicht nur auf Investoren, sondern auch für andere Stakeholder: Kunden, Mitarbeiter, Zulieferer und Partner. Es geht nicht länger nur um Investoren, günstiges Fremdkapital, Aktienkurse, sondern relevant wird besonders die Reputation eines Unternehmens und die Beziehung zu Regulatoren, Zulieferern, Großkunden, Personal. Die ist letztlich bedeutsam auch für Umsätze, Gewinne und Unternehmenswert.
In der Folge können ESG-Kriterien von Unternehmen auch jenseits von Investor Relations nicht mehr ignoriert werden. Es wächst bei ESG zusammen, was zusammen gehört:
42%
beträgt das Wachstum der ESG Assets zwischen 2018 und 2020.
14 Trill. USD
investieren Europäer in ESG-Assets; mehr als jeder andere Kontinent.
65%
der Investoren glaubt, dass ESG der neue Standard wird.
500 Mrd. USD
fließen in Impact Investing, das ESG 2.0.
Neben den allgemeinen Gesetzen (Umweltstandards, Arbeitsschutz, Unternehmensverfassung, Controlling, Compliance) gelten spezielle, nicht-finanzielle Berichtspflichten. Neue Regeln kommen vor allem von der EU, die 2018 ihren Aktionsplan für die Finanzierung nachhaltigen Wachstums formuliert hat – und diesen seither konsequent umsetzt.
Das "Sector standards - work programm" der EFRAG von August 2022 zeigt, dass die Entwicklung der sektor-spezifischen Standards über die nächsten drei Jahre erfolgen soll.
Über Updates zur Weiterentwicklung der Standards von Set 2 informiert die die EFRAG hier.
Auch in Deutschland gibt es eine Reihe von Regulierungsprojekten, die ökologische, soziale und Compliance relevante Aspekte der Unternehmensführung betreffen.
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Mit dem Nationalen Nachhaltigkeitskodex des Rates für Nachhaltige Entwicklung gibt es bereits ein A [...]
Mehr erfahrenDie EU hat bereits 2014 eine CSR-Richtlinie ("Nonfinancial Reporting Directive") erlassen, die in D [...]
Mehr erfahrenAufgrund der stärkeren Polarisierung wird eine Unternehmenspolitik für mehr ESG zu Problemen führen: Bei einem Teil der Bevölkerung erntet das Unternehmen womöglich Beifall, bei anderen jedoch Unverständnis, bisweilen werden ESG-Bemühungen auch abgelehnt. Zu sehen ist dies etwa bei Aspekten wie Diversity, Gender Gerechtigkeit, der Einführung von E-Mobilität, der Diskussion um die Gas-Zulieferungen oder Dieselmotoren.
Unternehmen können sich also nicht damit begnügen, Gesetze zu befolgen und klassische CSR zu betreiben.
Wieder gefordert ist Corporate Citizenship: Der Unternehmer kann Urteile hinterfragen, Unternehmen können selbst den ethischen und politischen Diskurs gestalten.
Im Unternehmen muss ESG darum ergebnisoffen und mit Blick auf alle Stakeholder des Unternehmens debattiert werden. Dazu braucht es die Beteiligung verschiedener Unternehmensbereiche:
ESG ist eine Querschnittsaufgabe: Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung, gute Unternehmensführung und Compliance, das alles muss verwoben werden mit dem Sinn, der Vision und der Mission des Unternehmens. Auch gegenüber Politik und Öffentlichkeit gilt: Gefragt ist Ethical Leadership und Corporate Citizenship.
Compliance ist das Herzstück des Gs in ESG. Dabei ist die Entwicklung von Compliance-Verfahren nicht nur eine Frage von Rechtskonformität und formaler Belehrungen, sondern zunehmend von Weiterbildungen und Kultur: Haltung und Compliance sind Fragen von Vorstellungen, Einstellungen und Selbstverständlichkeiten im Unternehmen.
Alltägliche Verfahren müssen die Strukturen für mehr Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung und Compliance schaffen und aufrechterhalten. Einkauf & Supply Chain Management, Produktion & Fertigung sollen als Herzstück jedes Betriebes dahingehend hinterfragt und eingestellt werden, dass ethische Vorstellungen des Managements umgesetzt werden.
ESG-relevante Daten müssen gesammelt, gepoolt und mit Objectives & Key Results verbunden werden. Ein Kennzahlensystem, das mit den Werten des Unternehmens und den Anforderungen der Regulierer übereinstimmt, ermöglicht Kontrolle und Steuerung. ESG lässt sich so zudem an Qualitäts- und Risikomanagement anschließen.
Die Unternehmenskommunikation hat die Aufgabe, die Prozesse für mehr ESG überhaupt darzustellen und zu kommunizieren. Dazu muss sie moderieren und die Instrumenten der internen Unternehmenskommunikation nutzen. Gerade die Unternehmenskommunikation kann die "Strategie zur Strategieentwicklung" leisten.
ESG ist nicht nur eine Benchmark für substantielle Unternehmensprozesse, sondern erfordert Analysen zur Perzeption, Interpretation und Bewertung der konkreten Unternehmensrealität – und dies vor dem Hintergrund einer politischen, pluralen und zunehmend polarisierten Öffentlichkeit.
Kommunikatoren denken interdisziplinär und bieten Orientierung in einer Welt, die von vielfältigen Ideen und Wertvorstellungen durchsetzt ist.
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Mit dem folgenden Sechs-Stufenmodell lässt sich ESG als mehr Nachhaltigkeit, mehr CSR sowie bessere Governance und Compliance in die DNA eines Unternehmens einweben: strategisch, kulturell, kommunikativ.
Indem die Anforderungen der Gesellschaft an das “gute" Unternehmen zunehmend erfüllt werden und Dissens und Konflikte geklärt werden, wird die Reputation gestärkt und der Unternehmenswert gesteigert - und damit werden die wichtigen Beziehungen zu den Stakeholdern gepflegt und befriedet.
Noch bevor das Unternehmen den Status quo diagnostiziert und sich an Veränderungen macht, bedarf es eines gemeinsamen Verständnisses von den ethischen Werten des Unternehmens. Dies bedingt Verständigung und Fingerspitzengefühl. Was sind Werte und Ziele des Unternehmens, was sein Sinn, was seine Raison d'Être, seine Daseinsberechtigung? Unternehmen brauchen ein Bewusstsein für Trends und deren Folgen, also dafür, was diese Entwicklungen für Diskurse, Debatten und Denkfiguren bedeuten. Das betrifft besonders die moralische Beurteilung von Unternehmen durch die Öffentlichkeit, die stärkere Politisierung von Unternehmertum, die schärfere Regulierung und die steigende Polarisierung der Gesellschaft.
Nachdem das ethische Selbstverständnis geklärt ist, muss das Unternehmen konkrete Analysen betreiben. Nun gilt es, zweckmäßige KPIs zu entwickeln und die nötigen Daten zu erzeugen. Hierzu müssen verschiedene Abteilungen interdisziplinär zusammenwirken. Dabei können sie gängige Verfahren nutzen, besonders Stakeholder- und Wesentlichkeitsanalysen, Risiko- und Issues Managment sowie eine Chancen- und Opportunitätskosten-Betrachtung. Zudem müssen Experten und Einzelabteilungen fachspezifische Analysen für zum Beispiel Supply-Chain-Management oder Operations durchführen. Zudem sollen Lücken im Budget, beim Personal, den Fähigkeiten sowie den kulturellen Ressourcen des Unternehmens (Werte, Sinn, Vision, Geschichte) identifiziert werden.
Der dritte Schritt schafft Zeiten und Räume für Wachstum, um Strategie und Management, Recht und Compliance, IT und Controlling sowie alle weiteren, relevanten Unternehmensbereiche für die anstehenden Aufgaben zu befähigen. Dabei stiftet die Ausrichtung an einer Indikatorik die für die Führung und Steuerung benötigte Orientierung. Prozesslandkarten ermöglichen agilen Wandel. Da jede bestehende Organisation eigene Stärken hat, muss das Unternehmen mit Taktgefühl für die Eigenheiten der Bereiche und Prozesse die Veränderungen maßvoll, kleinschrittig und reversibel gestalten. Denn auch der Wandel hin zu mehr ESG unterliegt einer Ethik: Lösungen soll das Unternehmen aus sich heraus entwickeln, statt sie sich von außen diktieren zu lassen. Das erfordert – nicht zuletzt – eine »ESG Literacy« im Management und bei den Aufsichtsräten.
Beim Wandel für mehr Nachhaltigkeit, umfangreicherer sozialer Verantwortung, besserer Compliance sowie Governance wird das Unternehmen zum »gemeinsamen Gegenstand«: nicht nur von Prozessbeteiligten, sondern auch von kritischen Stakeholdern. Dies wiederum erfordert fortwährende Verständigung, es braucht ein sensibles Management von Konflikten. Produktentwicklung, Prozessoptimierung, Innovations-, Supply-Chain- und Risiko-, Personal- sowie Wissensmanagement sind gefordert. Dazu braucht es Digitalisierung, Datenmanagement und Analytics. Zusammenhalt stiftend sind hierbei Leitbilder, Werte, Sinn und Daseinsberechtigung des Unternehmens, zudem ein gemeinsames Verständnis von ESG und Mitarbeiterführung. Schließlich spielen handlungsleitende und orientierunggebende Annahmen über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eine wesentliche Rolle.
Jeder Schritt ist mit jedem anderen durch Lernen verbunden. Lernen schließt den Kreis. Die Veränderung hin zum ethischen und wirtschaftlichen Unternehmen des 21. Jahrhunderts erfordert beharrliche Anstrengungen. Einen Masterplan für die ESG-Welt gibt es weder für die Gesellschaft noch für Einzelunternehmen. Umso bedeutender ist, die Veränderungsbemühungen widerstandsfähig gegen die – unvermeidlich auftretenden – Nebenwirkungen zu machen. Die einzelnen Phasen der ESG-Veränderungen können nicht nacheinander und gleichsam linear abgeschritten werden. Vielmehr gibt es große Überlappungen. Erst mehrere Durchläufe des Phasenmodells erzeugen eine Lern- und Entwicklungskurve, welche eine höhere ESG-Qualität des Unternehmens zur Folge hat.
Jeder Schritt ist mit jedem anderen durch Lernprozesse verbunden. Lernprozesse schließen den Kreis. Die Veränderung hin zum ethischen und wirtschaftlichen Unternehmen des 21. Jahrhunderts erfordert beständige Lernprozesse: über das Unternehmen, über seine Stakeholder, über die substantiellen Prozesse, die zu mehr ESG führen, aber auch über die kulturellen und kommunikativen Herausforderungen. Ein Masterplan für die ESG-Welt gibt es weder für die Gesellschaft noch für Einzelunternehmen. Umso wichtiger ist es, die Veränderungsbemühungen widerstandsfähig gegen – unvermeidliche – Nebenwirkungen zu machen. Für das "resiliente Veränderungsmanagement" ist eine beständige Auswertung von Daten, Sichtweisen und Prozessmustern erforderlich. Engmaschige Korrekturen ermöglichen rasche Anpassungen und somit einen agilen Veränderungsprozess.
Inhalte des Whitepapers:
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