Clusterkommunikation und Standortmarketing

Cluster generieren fortlaufend spannende Geschichten. Intelligente Clusterkommunikation ist deshalb auch bestes Standortmarketing zur Positionierung einer Region als attraktiver Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort im globalen Wettbewerb.

Cluster sind Netzwerke von Produzenten, Zulieferern, Forschungseinrichtungen, Dienstleistern und verbundenen Institutionen, die regional entlang einer Wertschöpfungskette entstehen oder sich aufgrund gemeinsamer günstiger Standortfaktoren regional ballen und so einfacher beginnen miteinander zu kooperieren. Sie sind häufig als Reaktion auf ökonomischen Strukturwandel, krisenhafte Entwicklungen oder Strukturbrüche in Folge eines global verschärften Wettbewerbs entstanden.

Cluster und Innovationsnetzwerke haben sich weltweit als eine leistungsfähige Form der Kooperation zur Bündelung von Kräften und Nutzung von Synergien bewährt. Aus diesem Grunde betrachtet auch die Wirtschaftsförderung den Aufbau von Clustern als aktive Ansiedlungs- und Innovationsförderung. Der systematisch, geförderte Aufbau von Clustern hat sich auch in den letzten zwei Jahrzehnten in Deutschland bewährt und ist als wirtschaftspolitisches Instrument heute nicht mehr wegzudenken. Sowohl die EU-Kommission als auch Bund und Ländern verfolgen eigene Clusterstrategien mehr oder minder intensiv.

Neben den national etablierten Bundesinitiativen „go-cluster“, dem nationalen „Spitzencluster-Wettbewerb“, der „Unternehmen Region“ sowie der jüngst ins Leben gerufenen Digital Hub Initiative werden auf Ebene der Länder seit mehr als 10 Jahren ebenfalls erfolgreich clusterpolitische Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Cluster werden deshalb auch in Zukunft einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, wenn eine Gemeinschaft von gleich gesinnten Akteuren – oft aus mehreren Unternehmen, aus der Wissenschaft sowie anderen Organisationen (Quadruple Helix Model) – sich aufgabenbezogen zusammenfindet, um ein bestimmtes Innovationsvorhaben voranzutreiben, auch in strategischer Zusammenarbeit mit europäischen bzw. internationalen Partnern.

Grundsätzlich verfolgen Cluster sowie deren Managementorganisationen primär ökonomische Ziele. Mit oder ohne Förderkulissen, die nicht selten motivierend für den Aufbau von Clustern wirken, streben Clusterakteure aus Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam an, Wissen in erfolgreiche Produkte zu überführen. Dabei geht es im Wesentlichen um Forschungs- und Entwicklungsprojekte, Technologietransfer, Gründungsaktivitäten, Innovationsmanagement, Geschäftsmodell- und/oder Produktentwicklung oder um den Aufbau von Pilotlinien – vor allem für die Fertigung von kapitalintensiven Hightech-Produkten.

Der Erfolg von Clusterinitiativen hängt aber nicht nur von gemeinsamen Stärken, Interessen und Technologien ab, sondern entscheidend vom Engagement der Akteure und der Entwicklung einer vertrauensvollen Kommunikationskultur innerhalb der Clusterinitiativen sowie von der Lernfähigkeit der Cluster und seiner Akteure. Daneben muss der Spagat zwischen Unternehmensnutzen und regionalpolitischem Nutzen gelingen – nur so können Wirtschaftsförderungen das Themenpotenzial von Clustern in Botschaften für das Standortmarketing überführen.

Da der Aufbau und die Weiterentwicklung von Clustern meist ein Prozess von einigen Jahren ist, generieren Cluster fortlaufend spannende Geschichten für die Kommunikation. Sie sind sowohl die Grundlage für eine erfolgreiche Kommunikation des Clusters als auch für das Standortmarketing – vorausgesetzt Cluster und Wirtschaftsförderung arbeiten Hand in Hand zusammen.

Cluster sind aus unterschiedlichen Gründen gut beraten, einen seiner wichtigsten Stakeholder bereits beim Aufbau des Clusters eng an sich zu binden. Im Idealfall entwickeln Cluster deshalb sowohl ihre Cluster- wie ihre Kommunikationsstrategie gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung. Denn Standortmarketing von Städten, Regionen und Ländern bedeutet auch immer Budget für Marketing und Kommunikation. Gelingt es Clustern mit ihren Themen zu zentralen Botschaften des Standortmarketings zu werden, profitieren langfristig nicht nur die Cluster sondern auch die Region.

Denn im Wettbewerb um internationale Ansiedlungs- und Investitionsentscheidungen oder um Fachkräfte punkten die Regionen, die langfristig Sichtbarkeit zu profilgebenden Innovationsthemen aufgebaut haben. Clusterkommunikation und Standortmarketing werden in diesem Sinne zu zwei Seiten der gleichen Medaille und verstärken sich im Interesse einer wirtschaftlichen Regionalentwicklung wechselseitig.

Spätestens wenn die Arbeit von Clustern zu weiteren sichtbaren Erfolgen führt, wird die Weitsicht von Clustern ein weiteres Mal belohnt. Denn dort wo Unternehmenserweiterungen oder Investitionen zum Aufbau von neuen Transfer-, Startup- oder anderen Innovationsinfrastrukturen geplant werden müssen, profitieren Clusterakteure durch eine enge Zusammenarbeit von schnelleren Bewilligungsprozessen, da sich Städte und Kommune frühzeitiger mit den neuen Bauvorhaben beschäftigten können.

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